Das Konzept
Der theoretische Unterbau von Anders? = Anders!
Präambel der Satzung
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die sich, ihr Tun, ihren Körper, ihre Sexualität oder ihr Denken, Handeln und Fühlen als anders empfinden, die Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben ohne Verleugnung der eigenen Identität zu begleiten, zu unterstützen, zu ermöglichen, auszubauen und/oder zu festigen. Dazu fördert der Verein die Vernetzung und die digitale Kompetenz. Berücksichtigt wird dabei die individuelle und / oder besondere Situation einer jeden Person mit dem ihr eigenem jeweiligen Potenzial; unabhängig von ihren ethnischen, sozialen und kulturellen Hintergründen.
Der Verein wirbt im gesellschaftlichen und familiären Raum für Akzeptanz und schafft Begegnungen und Freiräume. Der Verein will Hilfe zur Selbsthilfe leisten und zur Stärkung der Selbstverantwortung bei den jeweiligen Personen beitragen. Der Name des Vereines ist Aushängeschild für eben dies!
Die Angebote des Vereins sind niederschwellig und finden sowohl über die sozialen Medien, das Internet als auch in geeigneten Räumen im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein statt.
Die Umsetzung
Die Schaffung der Social Hubs als Safespaces fand – auch coronabedingt – vornehmlich im virtuellen Raum statt. Pridecess, die Gründerin von Anders? = Anders! brachte als Dipl. Sozialpädagogin / Dipl. Sozialarbeiterin das notwendige Handwerkszeug mit, das sich bereits viele Jahre im nicht virtuellen Raum eines Berliner Problembezirks bewährt hatte. Die tägliche Herausforderung besteht nun darin, die Stärken und Vorteile beider Welten zusammenzubringen. Wie kann also auf Discord ein Vereinsheim errichtet werden, das nicht toxisch ist?
Damit niemand in die Lage versetzt wird, uns über Mehrfach-Accounts zu trollen, gibt es zu Beginn ein Verifikationsgespräch. Meinung hat eben ein Gesicht und es ist auch generell besser, wenn man sich vorher kennenlernt. Nach dem Verifikationsgespräch findet dann die Freischaltung für Text- und Video-Channel statt. Für alle diese Bereiche gelten unsere Regeln der Netiquette, damit wir eine gemeinsame Basis des Austausches haben. Das Besondere ist nun, dass nicht nur die Text-Channel moderiert werden, sondern auch die Video-Channel. Jede Veranstaltung, die bei uns auf Discord stattfindet, wird von einer Person aus dem Team moderiert und geleitet. Wir arbeiten nach der Themenzentrierten Interaktion (TZI) und können so sicherstellen, dass auch wenn die unterschiedlichsten „Andersse“ aufeinandertreffen eine gute und konstruktive Gesprächsatmosphäre herrscht. Und so ist es wie in einem physikalischen Vereinsheim, Veranstaltungsräume müssen aufgeschlossen werden, bevor sie genutzt werden können.
Die drei Kernelemente sind also die Verhinderung der Anonymität, die aktive Begleitung der gemeinsamen Aktionen und die TZI. In der TZI haben werden verschiedene Regeln vereinbart, die die Kommunikation vereinfachen und eindeutig machen. Sollten dennoch Probleme auftreten, haben diese Vorrang und werden unverzüglich gelöst. So können Dinge sich nicht aufstauen und vor allem können Missverständnisse schnell geklärt werden.
Durch das Zusammenspiel dieser Komponenten wird der zwischenmenschliche Schutzraum geöffnet. Vertraulichkeit, respektvoller Umgang und gegenseitige Achtung bilden die Basis der Kommunikation – unabhängig davon, wer aus welcher sozialen Schicht kommt oder wie jemand sozialisiert wurde. Krankheit, Vorlieben Sexualität, Herkunft, etc all das spielt keine Rolle mehr, wenn man sich als Mensch begegnet. Und damit eröffnet sich auch die Möglichkeit über Ängste, Sorgen, Nöten und Probleme reden und sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen.