Hi Ihr Lieben – Pridecess hier!

So oder so Ă€hnlich begrĂŒĂŸe ich die Instagram-Community.

Am Ende eines jeden Reels kommt dann der Satz: Spread Love.

Beide SĂ€tze sind mir wichtig – zum einen finde ich meinen Nickname sehr schön und er zeigt auf, dass da wohl eine auf sich selbst stolze Prinzessin unterwegs ist, als auch, dass Liebe das Wichtigste im Leben ist, was verteilt worden sollte und zwar inflationĂ€r.

Den Menschen offen begegnen war stets meine PrĂ€misse im Leben. Mir war es immer wichtig, dass sich mein GegenĂŒber gesehen und gehört fĂŒhlt.

So scheint es nur allzu logisch, dass ich gleich mehrere soziale Berufe erlernte, unzĂ€hlige Fortbildungen machte, um in meinem Arbeitsleben das Beste geben zu können. Und glaubt mir, es gab einen dermaßen großen Überschuss an ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen und SozialpĂ€dagogInnen, PflegerInnen um nur einige zu nennen, dass bei weitem nicht jede Person einen Arbeitsplatz fand, geschweige denn anstĂ€ndig bezahlt wurde


Ich hatte das große GlĂŒck, mit 20 Jahren straight nach dem Ausbildungsende die Leiterin einer Jugendeinrichtung werden zu dĂŒrfen. Mein Traumjob in jeder Hinsicht. Darauf hatte ich in der Ausbildungszeit hingearbeitet. Ich hĂ€tte nicht glĂŒcklicher sein können. Das GefĂŒhl, als der ersehnte Anruf kam, kann ich bis heute nicht in Worte fassen. Aber spĂŒren, ja, das geht sofort – dieses wunderbare Kribbeln im Bauch – diese schweißnassen HĂ€nde – dieses „mein Kopf explodiert gleich“- einfach der Wahnsinn.

WĂ€hrend meiner TĂ€tigkeit spezialisierte ich mich auf die Arbeit mit seelisch, physisch und sexuell missbrauchten Jugendlichen, studierte SozialpĂ€dagogik und Sozialarbeit – schrieb meine Diplomarbeit zum Thema: Opfer von Gewalt. Brachte jungen Menschen bei, wie man sich gegen Mobbing erfolgreich wehren kann


Eigentlich, ja eigentlich mĂŒsste man meinen, dass ich gegen Mobbing ziemlich gut gewappnet bin – e i g e n t l i c h.

Es kam eine Zeit, in der das Geld knapper wurde, und ich immer mehr Aufgaben ĂŒbernehmen musste. So war ich irgendwann fĂŒr den gesamten Bereich „Soziales“ zustĂ€ndig. Von der Arbeit mit Kindern bis zur Arbeit mit SeniorInnen. Zudem wurde ich Projektleiterin fĂŒr eine Kita. Konzepte, die ich ĂŒber die Jahre erstellt hatte, halfen letztendlich 8 Millionen Euro fĂŒr ein aktives Stadtzentrum zu generieren. Diese sollten u.a. dem Platz zugutekommen, auf dem sich die Kita befand.

Tja, nun war aber dieser Platz einer von drei kriminalitÀtsbelasteten Orten

https://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalit%C3%A4tsbelasteter_Ort

Ein kriminalitĂ€tsbelasteter Ort (AbkĂŒrzung: kbO) ist im Sprachgebrauch der Berliner Polizei ein geografisch definiertes Gebiet in Berlin, in dem vergleichsweise hĂ€ufig Straftaten von erheblicher Bedeutung wie Raub, Brandstiftung, GefĂ€hrliche Körperverletzung, Taschendiebstahl im Rahmen der organisierten KriminalitĂ€t oder Drogenhandel begangen werden. An kriminalitĂ€tsbelasteten Orten ist die Polizei befugt, verdachtsunabhĂ€ngig Ausweispapiere zu kontrollieren und Personen sowie Sachen zu durchsuchen.[1]

Nache einem Drogenfund auf dem KitagelĂ€nde wurde die Boulevard-Presse auf diesen Vorfall aufmerksam. Wer da wen informiert hatte, weiß ich bis heute nicht. Was ich sagen kann, ist, dass just an diesem Tag (stellt Euch an Großaufgebot an Polizei vor, die das gesamte Kita-GelĂ€nde absuchen) ein Chefredakteur vom ZDF anrief, der eine Woche zuvor auf dem Platz gefilmt hatte und mit den zustĂ€ndigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprechen wollte, wie ihre EinschĂ€tzung zum Platz sei. In all diesem Tumult hatte niemand Zeit sich um sein Anliegen zu kĂŒmmern, weshalb ein Termin mit ihm vereinbart wurde.

WÀhrenddessen ging ich in die dort ansÀssige Alkohol- und Drogenszene. Sagte den Menschen, dass ich mich mit ihnen zusammensetzen will, damit wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten können.

niedrigschwelliges Angebot fĂŒr sogenannte polytoxikomane Menschen, die den Raum als sogenannten Safespace nutzen konnten – mit Menschen aus der Szene, die dort ehrenamtlich und geschult arbeiteten. Medial sorgte das fĂŒr einen einigermaßen großen Auftritt – sogar im Heute Journal wurde darĂŒber berichtet.

Der Trinkraum passte aber nicht ins Konzept der Institution, fĂŒr die ich arbeitete – meine Vorgesetzten wurden versetzt; Mitarbeitende ausgeschlossen vom haupt- bzw. ehrenamtlichen Dienst & gegen mich begann eine Hexenjagd, die ihresgleichen sucht. Ich nahm mir einen Anwalt fĂŒr Arbeitsrecht, der selbst Vorsitzender eines Vereins war, der dezidiert gegen Mobbing kĂ€mpfte und viele Menschen in und aus ganz Deutschland vertrat. O-Ton dieses wunderbaren Mannes:

„Solch ein grausames Mobbing ist mir in 30 Jahren DiensttĂ€tigkeit nicht untergekommen.“

Weshalb ich auch mit meiner Geschichte zumindest hier schließen möchte. Weshalb?

Viele der schlimmen Dinge, die mir angetan wurden, sind ausnahmslos triggernd und könnten in anderen Retraumatisierungen auslösen. Ich spreche da definitiv aus Erfahrung.

Deshalb habe ich mir ĂŒberlegt, einen Abend auf Discord all jenen zu widmen, die meine Geschichte hören wollen und können. Hart zu verdauende Kost, das möchte ich Euch wissen lassen. Nichtsdestotrotz ist der persönliche Kontakt zumindest mir in meinem Fall wichtig, da wir dann auf diesem Abend gemeinsam entscheiden, wie viel Ihr hören möchtet.

Ich wĂ€hle fĂŒr diesen Abend den 13.10. 2024 um 20 Uhr – unter diesem Link

Discordlink zu Anders? = Anders!

könnt Ihr dem Server beitreten und ich freue mich auf diesen Abend, selbst wenn nur eine Person an der Mobbinggeschichte Interesse zeigt.

Also, zauberhaften Wesen da draußen:
Seid Euch gewiss, dass ich bis zu meinem letzten Atemzug fĂŒr all diejenigen kĂ€mpfen werde, die von Mobbing betroffen sind & dadurch an Seele und Körper Leid aktuell erfahren oder erfahren haben.

Und Du, Du lieber Mensch, der bis hierher gelesen hat:

Spread LOVE