März 2024

Moin Ihr Lieben

Hier ist der Felix!

Es ist März und damit auch mein Monat im Kalender. Danke, dass DU diesen Kalender gekauft hast. Aber wie du sicher schon gemerkt hast, hast DU nicht nur den Kalender, sondern auch die Zusammenfassung der Mobbinggeschichte der Models gekauft. Und da ich ja ein Model war hier einmal meine:

Lass uns aber ganz am Anfang starten: Die Grundschulzeit von mir war super entspannt für mich. Als sich die Welt noch um Beyblade, Lego, Star Wars, Pokémon und die neueste Folge von Der Herr der Elemente drehte, war der kleine Felix noch komplett in seinem Element.

 

Also lohnt es sich nicht wirklich, in die Grundschule zu gucken, sondern eher den Blick in die Oberschule zu werfen. In der Oberschule (bei mir ab der 5. Klasse), hatte ich meine Probleme, Anschluss an die Klassengemeinschaft zu finden. Ich möchte vorab erwähnen, dass meine Klasse damals nicht unbedingt die Netteste war. Um ein von mir unabhängiges Bild zu zeichnen: Ein Schulkamerad und Freund von mir wollte sich das Leben in unserem Klassenraum nehmen, weil er so dermaßen fertig gemacht und ausgeschlossen wurde. Er konnte Gott sei dank abgehalten werden, aber so heftig war der psychologische Druck dieser Klasse. Diese machte danach auch noch viele Witze auf seine Kosten.  

Ich werde hier beispielhaft ein paar meiner Mobbingerfahrungen darlegen und euch dann meinen Weg aus dieser schlimmen Situation zeigen.

Ich hatte im Religionsunterricht eine Diskussion über das Thema Sterbehilfe und ich diskutierte sehr enthusiastisch für die Selbstbestimmung und damit auch für die Sterbehilfe. Meine Sitznachbarin war einer komplett anderen Meinung und konnte meine Sicht überhaupt nicht nachvollziehen und so brach ein kleiner Streit vom Zaun. Die ganze Geschichte gipfelte darin, dass sie mich als Psycho betitelte. Ich war offensichtlich zu tiefst beleidigt und forderte eine Entschuldigung. Daraufhin fingen sich andere Mitschüler*innen einzumischen und mir einzureden, dass ich aufgrund dessen, dass ich zur Therapie gehe ja ein Psycho sein und sich das von Psychotherapiegänger ableite. Ich wurde so umzingelt, dass ich mich zum Schluss bei meiner Sitznachbarin entschuldigt habe. Ist eine harmlosere Situation, aber zeigt glaube ich ganz gut, welche Dynamik dem Mobbing den Weg geebnet hat.

In meiner Klasse gab es zudem ein großes Problem mit Lästern, jede*r hat über jede*n gelästert und wenn man halt kein Teil der Gemeinschaft ist, ist man eben oft zentrales Gesprächsthema. Tatsächlich habe ich sehr oft mitbekommen, als über mich gelästert wurde, aber ein sehr bezeichnendes Beispiel kann ich einmal kurz beschreiben. Eine Klassenkameradin hatte im Chemieunterricht das Problem, keine Gruppe für die Gruppenarbeit zu finden und ich hatte auch keine. Während ich noch nicht wusste, wen ich fragen sollte ging meine Klassenkameradin zu einer schon vollen Gruppe und fragte, ob sie mitmachen könne. Daraufhin antwortete ein Gruppenmitglied, warum sie denn nicht mit mir zusammenarbeite. Sie antwortete mit der größten Abscheu, die ich gehört habe: „Doch nicht mit dem“ und sie begann dann noch einig andere unschöne Dinge über mich zu erzählen. Als ich das dann nicht mehr aushalten konnte, bin ich dann lautstark an ihr vorbei gelaufen und sagte, dass sie aufhören könne, ich hab es verstanden. Sie heuchelte dann noch ein „Ich entschuldige mich bei dir auf Whatsapp“ hin und entschuldigte sich nie.

Triggerwarnung: Gewalt!

 

Das ist jetzt das Beispiel, an das ich mich am schlechtesten erinnern kann und um ehrlich zu sein, kann ich mich auch nur an das Ende erinnern. Ich kann mich nur sehr schwach daran erinnern, dass es wohl eine um Art Streit ging, die damit endete, dass ich gejagt wurde und als ich außer Puste war von einem Klassenkameraden so lange gegen das Schienbein getreten worden bin, dass es durch meine Hose anfing zu bluten. Ich weiß nur noch, dass ich das offensichtlich meinen Eltern und meinen Lehrern erzählt habe, welche Konsequenzen es für diese Person gab, daran erinnere ich mich nicht mehr.

 

 

Aber wie habe ich mich selbst aus der dieser Schlinge herausgeholt? Gar nicht, zumindest nicht alleine, ich habe mir Hilfe im Außen gesucht, meine Eltern und meine Klassenlehrerin haben mir daraus geholfen, sodass ich sogar eine Freundesgruppe gefunden habe. Die hat mir sehr dabei geholfen mich selbst zu fangen und auf die Meinung anderer (die nicht Freunde oder Familie sind) nix mehr zu geben. Diese Freundesgruppe war mir sogar so wichtig, dass, als es bei uns in der Familie um den Umzug nach Schleswig-Holstein ging, ich aktiv dagegen war, umzuziehen. Mir haben Freunde und Familie aus den schlimmen Situationen geholfen. Und ich bin allen Beteiligten so so sehr dankbar. Hab euch lieb.