Mai 2024

Aber hej ich lebe!

Ich sitze teilweise im Rollstuhl …

Ich habe einen Beutel am Bauch….

Ich kann nicht mehr das leisten, was ich mal konnte …

Aber hej ich lebe!

Ich bin Tina, 51 Jahre jung.
Ich habe in jungen Jahren sehr viele nicht schöne Erfahrungen gemacht, die mein ICH stark verändert haben.
Heute versuche ich, Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und ihnen Mut zu geben.

Als Kind und Jugendliche war mir nicht wirklich bewusst, dass das, was mit mir gemacht wurde, eine große Auswirkung auf mein weiteres Leben haben würde.
Ich war nie gut genug – so wurde es immer kommuniziert. Beim Sport war ich immer nur auf dem zweiten Platz, jeden Sonntag die selbe Standpauke, das macht auf Dauer etwas mit einem. Ich war an sich sportlich top – was ich nicht konnte, war „Ballweitwurf“. Das war dann auch der Grund, wieso ich nur auf dem zweiten Platz gelandet bin. Sätze wie „Das wirst du nie lernen“, „So dumm kann man nicht sein“, „Du musst das doch mal kapieren“, „Aus dir wird nie was“ habe ich dann immer zu hören bekommen.
Ich fühlte mich schlecht und habe auch immer gedacht, dass es eh keinen Sinn macht, weiter da hinzugehen.

"Über einen Freund brauchte ich in der Zeit nicht nachzudenken...

Auch war ich immer schon viel zu dünn. Zu dem Zeitpunkt wussten weder ich, noch sonst wer, dass ich tatsächlich krank bin und nichts für mein Zu-Dünn-Sein kann.
Die nächste Sache die immer auf mir lag und mich bedrückt hat.
„Bohnenstange“, „Hunger Rippe „, „dich schwarz angemalt fällst in den 3-Welt-Ländern nicht auf“, „komm lass uns bei Wind raus gehen, dann können wir dich als Drachen steigen lassen“ – Coole Sprüche denken sich die einen, ist ja Nix schlimmes! Einfach mal so ein Spruch gesagt.
Mit mir hat das aber was gemacht.

Dann kam die Wende: Es wurde diagnostiziert, dass ich an einer chronischen Darmerkrankung leide. Ich wurde mehrfach operiert, musste über Jahre hinweg hoch dosiert Kortison nehmen und wurde dadurch sehr rund.
Von der Hungerrippe zum Michelin Männchen.
Das im besten Alter der Pubertät.
Und weiter ging es mit den coolen Sprüchen.
Über einen Freund brauchte ich in der Zeit nicht nachzudenken – wer wollte mich denn so wie ich aussah?

Leider habe ich nicht bemerkt, dass das alles in mir sehr viel ausgelöst hat und ich mich selbst als „Ich kann nix, ich traue mich nix, ich seh‘ nicht gut aus“ gesehen habe. Als ich dann erwachsen war, hatte ich das alles schon so tief in mir verinnerlicht, dass ich immer mehr und tiefer in die Schiene kam, eh nur eine Last und zu Nix zu gebrauchen zu sein. Das sind nur paar ganz kleine Beispiele.

Als ich meinen Mann kennengelernt habe, begann ein neues Leben für mich. Er hat mich motiviert, Dinge auszuprobieren. Er hatte Verständnis für meine Ängste und Sorgen. Er hat alles gegeben um mein Selbstwertgefühl wieder auf zu bauen. Das alles kannte ich nicht ich konnte es auch nicht gut annehmen; ich dachte immer „Ja, das sagt er nur, aber er meint es nicht so!“

Ich fiel in Depressionen; mein Gefühl sagte mir, dass ohne mich alles besser wäre und ich habe versucht das Leben zu beenden.

Heute bin ich froh und dankbar, dass dieser wundervolle Mann mir noch immer zur Seite steht und mich in all der für uns beide schweren Zeit nie aufgegeben hat.
So jemanden an der Seite zu haben, ist ein wahres Geschenk.

Ich habe eine Therapie gemacht und kann mittlerweile die Welt mit anderen Augen sehen.
Trotz schwerer Erkrankung und vielen Tiefschlägen (ich siitze teilweise im Rollstuhl, habe einen Beutel am Bauch, kann mir nicht mehr das leisten, was ich mal konnte) weiß ich: Hej ich lebe! Heute kann ich sagen: „Das Leben ist viel zu schön um es aufzugeben!“

Ich versuche Menschen Mut zu machen Ihr Leben zu genießen. Auch wenn sie krank, zu dick, zu dünn oder was auch immer sind.
Wir alle haben nur das eine Leben und das sollten wir genießen so gut wie wir es können.

Kämpfen ist meine Stärke geworden.
Aufgeben ist keine Lösung.
Es gibt immer einen Weg, auch wenn er schwierig und steinig ist man kommt zum Ziel.
Vorurteile gibt es nicht, ich mache mir mein eigenes Bild

Vor 2 Jahren wurde mein Leben durch eine Erkrankung fast beendet.
Da habe ich nochmal eine ganz neue Sichtweise bekommen, wie wichtig und schön es ist, um das Leben, das man mal geschenkt bekommen hat, zu kämpfen, .

Ich bin sehr dankbar dass das Arzteteam alles gegeben hat um mich zu retten .

Wir alle haben nur das eine Leben und das sollten wir genießen so gut wie wir es können.