Juni 2024

LGBTQIA+ Pride

Endlich wieder Pride Month! Wir feiern diesen bedeutungsvoller Zeitraum zusammen mit der weltweiten LGBTQIA+-Community. Jetzt im Juni würdigen wir die Errungenschaften, Kämpfe und die Vielfalt der lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender Menschen. 

Die Ursprünge des Pride Month liegen in den Stonewall-Aufständen, einer Serie von Protesten für die Befreiung der Schwulenbewegung im Jahr 1969. Diese Aufstände begannen nach einer Polizeirazzia in der Stonewall Inn, einer Schwulenbar im New Yorker Stadtteil Lower Manhattan. Aktivistinnen wie Marsha P. Johnson, Sylvia Rivera und Stormé DeLarverie werden für die Anstiftung zu den Aufständen verantwortlich gemacht. Im Jahr nach den Aufständen fanden die ersten Pride-Märsche in mehreren US-Städten statt. Der Marsch in New York City, der das „Christopher Street Liberation Day“ (CSD) feierte, gilt als Wendepunkt für die LGBT-Rechte. Obwohl die ersten Märsche eher Protestaktionen als Feierlichkeiten waren, halfen sie, die Menschen an die LGBT-Community und ihre Verbindungen zu Familie und Freunden zu erinnern. 

Heute ist der Pride Month eine Zeit des Stolzes, der Solidarität und der Sichtbarkeit für die LGBTQIA+-Gemeinschaft. Und wir freuen uns insbeosndere, dass es uns gelungen ist, den ersten CSD in Itzehoe am 29. Juni mit zu realisieren. 

Eine bunte Befreiung

Ich bin Kristin, auch Krissy genannt. In meiner Jugendzeit habe ich noch nicht verstanden wer ich wirklich bin oder was ich im Bezug auf mein Aussehen, meiner Sexualität oder meinen Körper für Rechte habe.

Ich wurde in einer sehr Hetero normativen Umgebung Groß. Ich habe immer gedacht, weil ich weiblich bin, müsste ich einen Mann an meiner Seite haben. Ich habe mich also immer so gekleidet, wie die Männer mich sehen wollten. Ich habe mit Partnern geschlafen, obwohl ich eigentlich keine Lust hatte. Ich habe mich zu sexuellen Dingen zwingen lassen, die ich nicht wollte. In einer meiner Beziehungen wurde ich so sehr unterdrückt, dass ich mich seelisch einsperren ließ und Schlagen lassen habe. Ich ging zwar zur Arbeit, um für außenstehende nichts anmerken zu lassen, aber ich wurde eine sehr lange Zeit überwacht, was ich tue und mit wem ich Zeitverbringe. Wie lange ich auf Arbeit war und wie lange ich für den Weg nachhause gebraucht habe. Damals dachte ich, dass alles müsste ich ertragen, weil ich nichts Besseres verdient hätte. Mit jeder weiteren Beziehung habe ich das ein oder andere immer leichter akzeptiert und garnicht mehr in Frage gestellt. Als Kind wurde ich gemobbt für mein Aussehen, für meine Größe und meiner Familie. Als Jugendliche habe ich mich verstellt, um gemocht und begehrt zu werden.

Das alles hinterließ nicht nur Seelische Naben.

Ich litt mit 14 an Essstörungen und mit 16 begannen Ritzen und Selbstmord Gedanken bis zu einem Selbstmord versuch. Ich habe sehr lange nicht verstanden, warum ich das alles tat und warum ich so empfand. Doch mit dem Erwachsen werden fing ich an zu verstehen das es nicht nur schwarz und Weiß gibt. Es gibt so viel mehr Farben auf der Welt. Ich fing an zu verstehen das ein großes Problem daran lag das ich nicht ich selbst war. Das ich meine Gefühle nicht richtig verstand. Mir wurde immer vorgelebt das Mann und Frau zusammengehören, dass ich meine Gefühle, die ich für Frauen habe, unterdrückt habe und Gefühle für Männer erzwungen habe. Es hat mich viele Jahre gekostet zu verstehen, dass ich Lesbisch bin. Das ich nicht das graue Mäuschen bin, das sich hinter ihren Naben und Gefühlen Verstecken muss. Ich hatte schon immer einen Drang zu Farben und dem Bunten auf der Welt. Ich liebe knallige und Bunte Farben und trage diese auch gerne nach außen. 

Ich bin heutzutage eine Stolze Lesbische Frau.

Ich verstecke meine Sexualität nicht. Ich rede offen über meine Vergangenheit. Ich bin selbstbewusst und setze mich für Menschen ein, die auf ihre eigene Art „Anders“ sind. Denn sind wir ehrlich was ist denn normal? Sind Wir nicht alle Anders und einzigartig?

Einige sehen nur Schwarz und Weiß, doch ich glaube die Welt ist bunt und voller Farben.
Und genau das Soll mein Bild Aussagen. Egal wie oft ich ungewollt berührt wurde, heute sind es meine Farben die Zeigen das ich ganz allein entscheide wer mich wo berühren darf. Ich entscheide über meinen Körper.