LIEBE !?

Hallo Ihr Lieben,

Unsere Valentinstagswochen neigen sich dem Ende zu und es waren zwei tolle Wochen voller Liebe und Leidenschaft. Wisst Ihr noch, wie es angefangen hat? Wir haben Euch drei Impulse über Instagram gesendet und natürlich wollen wir darauf noch einmal eingehen. Hier sind meine Gedanken dazu:

Musst Du lieben?

Ich sehe hier zwei Möglichkeiten der Betrachtung. Lieben im romantischen Sinne beschreibt zunächst das aufsteigende Gefühl, wenn wir uns verlieben und dann später lieben. „Lieben müssen“ kann aber auch den gesellschaftlichen Zwang beschreiben, in Beziehung zu leben.

Die Emotion „Liebe“

Beim Gegenteil der Liebe, dem Hass, ist sehr einfach: Kein Mensch muss hassen!

Gott sein Dank arbeiten sogar viele Menschen daran, aufkeimenden Hass in sich selbst direkt anzugehen und abzubauen. Hass ist eben ein Gefühl, dass sich entwickeln, dem aber eben auch wieder begegnet werden kann. Es ist die explizite Entscheidung einer jeden Person, nicht zu hassen.

Nun bei der Liebe handelt es sich ja erst einmal um ein positives Gefühl, so dass wir zurecht davon ausgehen können, dass die meisten Menschen lieben wollen. Und während es beim Hass ausgearbeitete psychologische Programme gibt, die dem Hassabbau dienen, wäre es wohl grotesk, so etwas für die Liebe zu fordern.

Dennoch kann die Liebe weh tun! Wer Liebeskummer erleidet, möchte allzu gerne aufhören zu lieben und das ist nicht einfach. Aber es geht! In den allermeisten Fällen können wir aufhören zu lieben und die Emotion überwinden, es braucht eben Zeit, die Wunden heilen zu lassen. Und so sind wir hier in einer passiven Rolle. Wohl niemand kann sich dagegen wehren, sich überhaupt zu verlieben, aber wir sind nicht gezwungen, uns an diesem Gefühl festzuhalten.

Insgesamt gilt also für die Liebe das Gleiche wie auch für alle anderen Gefühle: Wir müssen sie nicht einfach hinnehmen – wir können mit ihnen umgehen: In diesem Sinne müssen wir nicht lieben.

Liebe als Zwang

Wir gehen im Allgemeinen davon aus, jede Person sollte lieben – ja sogar, dass sie lieben muss, um überhaupt glücklich sein zu können. Es mutet dabei fremd an, wenn sich jemand bewusst und aktiv für’s Single-Sein entschieden hat und jegliche Form von romantischer Beziehung ablehnt. Die Gehässigkeit geht dabei soweit, dass bei gewolltem Alleinsein doch eine Unfreiwilligkeit angenommen und sogar auch kolportiert wird.

Das ist alles Käse!

Denn auch wenn das Fehlen einer romantischen Beziehung nicht freiwillig ist, geht es doch niemand anderen etwas an, ob sich eine Person nun nicht in eine romantische Beziehung geben will oder kann. Liebe ist zuvorderst Privatsache!

Und wäre es dies nicht, dann ist es aber auf jeden Fall die eigene Entscheidung, wie das eigene Leben ausgestaltet werden soll. Hier darf kein Zwang oder Müssen von außen hinzukommen.

Ich bin ganz klar der Meinung: Du musst nicht lieben, wenn Du nicht willst!

Was darf ich lieben?

Wenn ich also nicht lieben muss – darf ich dann aber lieben? Ja, na klar! Uneingeschränkt ist hier mit „JA“ zu antworten, wir dürfen lieben.

Aber ist es auch uneingeschränkt, was wir lieben dürfen?

Grundsätzlich gilt, dass die Grenzen der Liebe vor allem dann erreicht werden, wenn aus ihr Taten erwachsen, die auch andere betreffen. Und da gibt es ganz deutliche Grenzen!

Ersetzen wir das „was“ durch ein „wen“: Wen darf ich lieben? Und schon wird deutlich, dass aus einer empfundenen Liebe keine Handlung erwachsen darf, wenn die Antwort „Nein“ heißt! Und hier gibt es auch keine Ausnahme: Nein heißt Nein!

Und es gibt auch keine Ausnahme, wenn es missbräuchlich wird. Es ist schlicht falsch, wenn Liebe als Begriff genutzt wird, um Missbrauch zu rechtfertigen. Liebe zwischen Menschen bedingt, dass man sich auf „Augenhöhe“ treffen kann. Ist dies nicht gegeben, lautet die Antwort: Nein!

Wir müssen also bei der Frage „wen“ ich lieben darf ein paar Einschränkungen hinnehmen. Ich bin aber froh in einem Land leben zu können, in dem das Geschlecht, die Hautfarbe, die Religion, die politische Meinung und (über 18) das Alter keine Rolle spielt. Und ich hoffe, dass dies irgendwann auf der ganzen Welt so ist.

Wenn wir nun aber auf das „was“ zurückkehren, werden die Einschränkungen weniger. Hier bleibt es bei den Grenzen, die sich auftun, wenn wir mit anderen zu tun haben. So kann ich es natürlich lieben, um Mitternacht auf maximaler Lautstärke Musik zu hören – das kann mir keiner verbieten! Ich sollte es aber aus Respekt vor meinen Nachbarn nicht tun!

Und das ist der entscheidende Punkt: Liebe zu empfinden ist Privatsache, empfundene Liebe auszuagieren ist nicht privat, sondern bezieht sich auf die Menschen meiner Umgebung.

Lieb‘ Dich selbst!

  • Können wir lieben, wenn wir uns selbst hassen?
  • Können wir lieben, wenn wir uns selbst nicht akzeptieren?
  • Können wir etwas schenken, wenn wir es selbst nicht haben?

Es mag Fälle geben, in denen das möglich ist, aber ich glaube, dass dies nicht viele sind. Selbst die biblische Nächstenliebe ist reflexiv beschrieben: „Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst!“

Und so fang an, Dich selbst so zu akzeptieren, wie Du bist.

Umarme Deine Stärken,

erfreue Dich Deiner Schönheit und

liebe Dich selbst!

…und verfalle nicht der Eitelkeit oder dem Narziss, sondern nimm Deine Liebe und schenke sie anderen, auf dass Du im gleichen Maße Liebe gibst, wie Du sie empfindest und empfängst.

Happy Valentines Day.

cK

Das Beitragsbild ist eine Collage der Bilder, die im Rahmen des Let’s Draw am 17.02.2022 entstanden.


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