Mehr als nur eine Reise durch Zeit und Raum – wer Doctor Who gesehen hat, den begleitet es ein ganzes Leben. Die Blaue Box, ein „Schallschraubenzieher“, ein gedankenmanipulierendes Papier und Alien-Invasionen: ein „Doktor“ und seine Begleitung retten die Erde!
Was begeistert mich so sehr daran?
Glibbernde Aliens, wie man sie aus Ghostbusters kennt?
Nein, das sicher nicht.
Einen von der Fotografie verblassenden Marty McFly?
Das auch nicht.
Epische Laserschwertkämpfe zwischen Sohn und Vater?
Nein. Auch das ist es nicht.
Nichts gegen Ghostbusters, Zurück in die Zukunft oder Star Wars – auch diese Filme gehören zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Doch was mag ich dann an dieser Serie so sehr?
Es ist das, was Doctor Who eben so anders macht. Sci-Fi pur, davon gibt es hier nicht weniger als in den anderen genannten Filmen – aber einfach anders…
Um überhaupt erst einmal einen Einblick in diese Serie verschaffen zu können, fasse ich die Handlung auf die wichtigsten Details einmal kurz zusammen, obwohl mir das unmöglich scheint, da ich ganze Romane über die „wichtigsten Details“ schreiben könnte:
Tardis, Doktor, Begleitung, Überschallschraubenzieher, Zeit-Raum-Reise, Daleks, Regeneration.
Ich sehe ein, dass das vielleicht für eine*n Außenstehende*n wenig informativ war. Also versuche ich es nochmal anders…
Die Serie handelt von einem außerirdischen Zeitreisenden, welcher aussieht wie ein Mensch und dessen Name nicht bekannt ist: Er stellt sich allen Menschen ausschließlich als „der Doktor“ vor, worauf er meist die Frage „Doktor…Wer?“ zu hören bekommt. Ihr habt es sicherlich schon gesehen – der Name der Serie kommt nicht irgendwo her. „Doktor Wer“ heißt auf Englisch nämlich „Doctor Who“.
Handlung
Der Doktor reist in der „TARDIS“ durch Raum und Zeit und hat dabei stets einen oder mehrere Begleitungen bei sich. Mit ihnen erlebt er die verschiedensten Abenteuer, deren Handlung sich meistens darauf reduzieren lässt:
Eine Invasion von Aliens herrscht auf der Erde – vorrangig zu Zeiten, auf denen schon entwickelte Menschen auf ihr gelebt haben. Oft also in der Gegenwart oder in der Zukunft, doch auch aus der Vergangenheit schenkt uns die Serie die tollsten Abenteuer. Dann werden historische Ereignisse mit den alieninvasiven Ereignissen verknüpft. Der Doktor und seine Begleitung versuchen mit allen Mitteln, die Invasion zu stoppen – zwei dieser Dinge, die er dafür nicht selten verwendet, sind sein Überschallschraubenzieher und das gedankenmanipulierende Papier.
Der Doktor versucht immer, den Aliens und den Menschen gerecht zu werden und für sie beide die beste Lösung zu ermitteln.
Doch meistens sind die Außerirdischen feindlich gesinnt; für sie steht nur Eroberung im Vordergrund.
Wie Sherlock Holmes in seinen Fällen vorgeht, so geht auch der Doktor vor – er weiß Dinge, die wir nur schwer oder gar nicht erahnen, uns am Ende jedoch immer offensichtlich scheinen. Er hat keinen Plan, schafft es jedoch immer, die perfekte Lösung zu finden. Und wenn er mal nicht weiterweiß, so bringt ihn seine Begleitung auf den Pfad der Lösung. Der Doktor übernimmt immer Verantwortung – einfach, weil er es kann und er setzt sich auf seine so besondere Art und Weise für die Menschen ein.
Ich glaube, ein Grund, warum ich diese Serie so liebe, ist, dass mir der Doktor immer ein Vorbild war. Ich wollte immer etwas von seiner allwissenden und gerechten, lösungsorientieren Art haben. Und obendrauf natürlich auch seine Zeit-Maschine… xD
Denn sein Zeit-Raum-Schiff – die Blaue Box – die Tardis – ist nicht einfach nur ein Gefährt, mit dem man durch die Zeit reisen kann.
Die TARDIS
Die Tardis ist ein lebendiges Wesen, als Polizeinotrufzelle getarnt und von innen größer als von außen. Unvorstellbar, bis man es gesehen hat…
Schallschraubenzieher und gedankenmanipulierendes Papier
Ich hatte vorhin einmal den Überschallschraubenzieher und das gedankenmanipulierende Papier erwähnt. Das sind natürlich auch zwei Dinge – schon immer gewesen – um die ich den Doktor beneide. Der Überschallschraubenzieher kann praktisch alles. Er ist quasi ein Schlüssel zu allem. Er öffnet Türen (wenn es nicht gerade Holztüren sind…), kann Handys, Computer, simple Raumschiffsysteme oder Geldautomaten hacken und sieht obendrein einfach auch cool aus. Das gedankenmanipulierende Papier ist leer – es steht nichts drauf. Jedoch manipuliert es Deine Gedanken so, dass Du das darauf siehst, was der Doktor will, was Du siehst. Dieses Prinzip ist einfach super…
Der Doktor
Der Doktor selbst ist ein Time Lord und hat zwei Herzen. Time Lords kommen vom Planeten Gallifrey und sind praktisch die Herrscher und Herrscherinnen (Time Ladys) über die Zeit. Wenn ein Time Lord bzw. der Doktor stirbt, regeneriert er – zu einer neuen Person. Eine Strategie, die die Serie seit 1963 am Laufen hält. Bis auf den Doktor kommen in der Serie andere Time Lords sehr selten vor. Das hat sehr viele Gründe, auf die ich nicht wirklich eingehen kann, weil, äh… Spoiler-Alarm!
Feinde des Doktors
Es gibt im Whoniverse mal etwas häufiger vorkommende, mal etwas seltener vorkommende Feinde des Doktors.
Da gibt es (wohl am meisten bekannt) die Daleks – Wesen ohne Gnade, welches jedes Leben, das nicht-dalek ist, auslöschen will. Daleks sehen aus wie Roboter; in dem Panzer-Bauch befindet sich jedoch ein echtes Lebewesen, welches auf dem Blick sehr eigenartig aussieht. Der Ruf eines Daleks dürfte vielen bekannt sein: ELIMINIEREN!
Dann gibt es die Cyber-Man. Auch dies sind echte Lebewesen – in diesem Fall Menschen – mit einer Metallrüstung, welche gnadenlos in ihrem Handeln sind. Ihr erster Gedanke ist jedoch nicht wie bei den Daleks das Töten – sondern das „Upgrade“. Sie wollen die Menschen zu ihrer Gestalt upgraden – sie in Maschinen stecken, die ihnen alles Menschliche nehmen und sie zu funktionalen „Cyber-Men“ machen.
Neben diesen Wesen gibt es jedoch noch so viel mehr. Es gibt Sycorax, Raxacoricofallapatorianer, Gasmaskenzombies, Hexen, Jodoon, Werwölfe, Vashta Nerada, Adipose – die Kette reicht Ewigkeiten in die Länge.
Musik
Hier spielt die Musik! Und zwar die Beste. Die gesamte Serie wird von genialen, überwältigenden und brillianten Orchesterstücken begleitet. Sie prägen die Stimmung, die Atmosphäre, das Geschehen und epische Szenen. Und sie sind so gut durchdacht, dass man auch im Alltag nicht davon ablassen kann, sie zu hören. Sie sind einfach der Wahnsinn.
Botschaft
Die ganze Serie gibt einen ganz neuen Blick auch auf das eigene Leben und sie lehrt einem und einer so viel – für den Alltag und die schlimmsten Situationen, die uns erwarten. Sie lehrt, gütig zu sein, aus Fehlern zu lernen und mehr zu hinterfragen. Sie lehrt, dass man nicht immer einen Plan braucht und auch, auf sein/ihr Bauchgefühl zu hören. Sie lehrt, man, frau – und alles inbetween und far beyond – selbst zu sein.
Guckt diese Serie, Leudz, denn eines kann ich Euch versprechen: Sie kann eine*n im Leben nur weiterbringen.
*krasse Zitate zum Schluss*
“We’re all stories, in the end. Just make it a good one, eh?”
“You want weapons? We’re in a library! Books! The best weapons in the world!”
“Everything’s got to end sometime. Otherwise, nothing would ever get started.”
“Five million Cybermen? Easy. One Doctor? Now you’re scared!”
