Hallo Nick, Danke, dass Du Dir für dieses Interview die Zeit genommen hast.
Ja klar, habe mega Bock.
Das freut uns natürlich, dann fangen wir mal an. Wann hast Du denn das erste Mal bemerkt, dass Du anders bist?
Tatsächlich relativ früh. Ich war 12 Jahre alt, als ich bemerkte, dass ich auf Jungs stehe. Begannen die anderen Jungs damit auf Dinge wie weibliche Attribute zu stehen, habe ich mich das erste Mal in einen Jungen verguckt. Auch andere Interessen meinerseits verdeutlichten für mich, wie anders ich doch war. Bevor ich es allerdings meinen Freunden und meiner Familie erzählt habe, musste ich erst einmal selbst damit klarkommen. Jetzt bin ich sehr stolz darauf, schwul zu sein.
Als ich Ende 16 war bzw. Anfang 17 Jahre habe ich dann endlich mal jemanden zum Reden darüber gebraucht und mich vor meinen Freunden und meiner Familie geoutet.
Oh, das klingt aber interessant und auch gut gelöst. Darf ich einmal fragen, was für Interessen es waren, von denen Du sprachst?
Die Schauspielerei und das Musical. Es hat bei mir aber mit der Schauspielerei angefangen und dann kam ich zum Drehbuchschreiben. Mich hat am Musical bewegt, dass ich „Ich selbst“ sein konnte, und zwar der Junge, der auf einen anderen Jungen stand. Mir hat aber etwas Anderes am meisten Spaß gemacht, und zwar mit den Anderen zu schauspielern. Nach einiger Zeit habe ich auch das Drehbuchschreiben für mich entdeckt. Das war so ungefähr vor 5 Jahren, wenn ich mich nicht irre.
Okay und warum macht Dir gerade das Schreiben von Drehbüchern so viel Spaß?
Ich kann in diesen Geschichten ausdrücken, wer ich bin; ob das jetzt in einem Charakter ist, der so ähnlich ist wie ich, oder ob es eine Geschichte ist, die einer Situation aus meinem Leben gleicht. Und ich bin sehr froh darüber, diese Leidenschaft entdeckt zu haben.
Erzähl den Leserinnen und Lesern noch ein wenig mehr darüber!
Am Anfang des Jahres hat mir eine Lehrerin von meiner Schule erzählt, dass es einen Filmwettbewerb gibt, und so habe ich mir gedacht: „Wieso nicht?“ Ich liebe es, vor der Kamera oder vor Publikum zu spielen und habe gesagt, dass ich mitmache und habe mich voller Freude an das Drehbuch gesetzt. Ich wollte irgendwas mit Tanz, Gesang und Schule einbringen und das habe ich auch getan; ich habe 3 Stunden dran gesessen. Als wir dann anfingen, haben wir dann alle gemerkt, wie viel Spaß uns das gemacht hat, und wir deshalb weitermachen wollen. Ich habe dann ja auch mit YouTube angefangen. Die Story von dem Musical ist, dass die Direktorin die Musik auf der ganzen Schule verbietet und die Lehrer/innen und Schüler/innen sie vom Gegenteil überzeugen. Hier könnt Ihr die erste Folge sehen: „nickidudu“
Da freu ich mich aber, dass Du eine solche Leidenschaft entdeckt hast, die Dir so viel Kraft geben konnte und die eine so große Rolle in Deinem Leben spielt.
Und ich mich erst, haha!
Dann wünschen wir Dir weiterhin viel Erfolg für Deine Projekte und bedanken uns für das Interview.
