Mein Nick ist trueleaf.cos. Ich bin 19 Jahre alt und werde Euch hier mit dem einen oder anderen Artikel beglücken. Heute mit dem Thema: Wie und wann fing es an, dass ich merkte, dass ich anders bin?
Nun, dafür muss ich ziemlich weit zurückblicken. Am Besten fangen wir ganz am Anfang an – an dem Tag, als ich Animes für mich entdeckt habe: Eine Welt, in die ich einfach abtauchen konnte. Meine Eltern haben zwar ab und zu mal mitgeguckt, aber so richtig Gefallen, wie ich es daran hatte, hatten sie nicht wirklich. Auch meine Schwester hatte komplett andere Interessen. So hab ich festgestellt, dass ich anders in der Familie war, weil ich sehr viele andere Hobbies hatte als sie. Später waren es dann auch weitere Hobbys und Interessen. So hab ich das Videospielen und das Schlagzeugspielen als Leidenschaft für mich gefunden sowie meine Liebe zum Wrestling, außerdem wurde ich Cosplayer. Ich hatte so viele Ziele und Träume, die ich sogar heute noch verfolge… So will ich zum Beispiel immer noch Wrestler werden, in den Ring steigen und den Leuten ein Vorbild sein. Meine Eltern verstehen immer noch nicht, warum ich einen Sport machen will, bei dem man sich gegeneinander verkloppt ;))) – Aber genau deswegen, ist es mein Traum: Ich will Stärke zeigen.
Als ich 17 war, hab ich heimlich im Schlafzimmer meiner Mutter ihren überdimensionalen Stoffbären benutzt, um meine Moves zu trainieren. Obwohl man immer sagt -“Don`t try this at home!!!”-, hab ich immer weiter gemacht und dabei meistens das ein oder andere aus Versehen kaputt gemacht. Ich hatte daran immer sehr viel Spaß und es war mir egal, was andere gesagt haben: Ich hab immer weiter gemacht.
Später hab ich dann auch für mich festgestellt, dass ich pansexuell bin, was meine Eltern oft hinterfragt haben mit solchen Fragen wie: “Bist Du sicher?” oder “Woher weißt Du das?”. Ich weiß nicht, woher oder wie ich es für mich erkannt habe… Die Gefühle sind einfach aus meinem Herzen entsprungen.
Ich fühlte mich durch meine ganzen Interessen und meine Identität oft bei einigen ausgeschlossen, weil ich nie mitreden konnte. Das spüre ich jetzt gerade auch sehr oft in der Berufsschule… Sie mögen so etwas wie Fußball – ich Wrestling. Sie mögen (Deutsch-)Rap – ich Metal und Folk. Deshalb wurde ich oft ausgegrenzt und von Vielen als seltsam angesehen. Aber ich wusste, ich habe wahre Freunde, die die gleichen Interessen mit mir teilen und mir immer beistehen. Ich bin so stolz und froh, dass diese Personen, egal woher sie kommen oder woher sie mich kennen, mich annehmen, wie ich bin und mit mir lachen können – das schenkt mir mega viel Kraft. Danke!
