Wo die Liebe herkommt…

„Wo die Liebe hinfällt“… Diesen Satz kennt jede*r. Doch fällt sie? Heute formulieren wir diesen Satz einmal anders und beschäftigen uns mit dem Thema: Wo die Liebe herkommt – eine (halbwegs) wissenschaftliche Auseinandersetzung! 😉

Es gibt Studien über Studien rund um das Thema Liebe… Man sieht sie jeden Tag und überall – doch wo kommt sie her? Bilden wir sie uns nur ein? Was versteht man überhaupt unter „Liebe“?

Damit wir die romantische Liebe verstehen lernen, müssen wir uns nicht nur mit dem Zwischenmenschlichen auseinandersetzen, nein. Heute beziehen wir die Wissenschaft mit ein! Ich muss vorab sagen, dass ich selbst erst 17 Jahre alt bin und gar nicht die Dinge so verstehen kann, wie die Erwachsenen. Vielleicht aber vereinfacht mein leicht naiver Blick auf das ganze Thema jedoch auch das Verständnis – wissen tun wir das wohl erst später… 😉

Die Wahrheit über die Liebe – nüchtern oder gar ernüchternd?

Das ist eine Frage, die man so nicht beantworten kann… Das kommt ja auch immer auf die Perspektive an. Ein Mensch, der keine romantische Beziehung eingehen kann oder möchte, wird die Wahrheit über die Liebe höchstwahrscheinlich nicht als ernüchternd wahrnehmen. Shakespeare oder Goethe – Meister der Liebesdramen – dagegen vermutlich schon…

Woraus besteht Liebe?

Gesellschaftlich vertretend könnte man sagen: aus Vertrauen, Zuneigung, Zusammenhalt und Loyalität.

Und wissenschaftlich… Tja, darum geht es.

Kurzgefasst könnte man sagen: alles chemische Reaktion!

Das Gefühl, das Verliebten die Schmetterlinge im Bauch flattern lässt – ein Cocktail aus Hormonen.

Die intime Liebe zweier oder mehrerer Menschen – eine evolutionär nützliche Illusion, um die Fortpflanzung zu sichern.

Doch, war das schon alles? Hormone und Illusion?

Liebe – eine Überlebensstrategie?

Wenn man der evolutionären Psychologie Glauben schenkt, existiert die romantische Liebe, um die Spezies Mensch zu sichern. Partner*innen bleiben für eine gewisse Zeit oder ein Leben zusammen, kriegen vielleicht Kinder und kümmern sich umeinander und um die Nachkommen. Sie leben in Gesellschaft, um das Überleben einander zu sichern.

Doch auch ohne die Liebe leben Menschen in Gesellschaft, also was spielt die Liebe für eine Rolle?

Nicht ohne Grund erfährt dieses Erklärungsmuster oft – sogar von im Biologiefachbereich ausgebildeten Menschen – Kritik. Biopsychologin Beate Ditzen von der Universität Zürich gab an: „Ich bin ein wenig skeptisch gegenüber evolutionspsychologischen Ansätzen (…). Wir sehen (…) nur das Endprodukt. Dann aber herzuleiten, wie es zu diesen biologischen und psychologischen Mechanismen gekommen ist, halte ich für wissenschaftstheoretisch heikel, weil wir keine Alternativhypothese prüfen können.“

Doch wenn die Antwort wohl doch nicht in der Wissenschaft liegt – wo liegt sie dann?

„Ich liebe Dich von ganzem Herzen!“

Nun, das stimmt wohl nicht ganz. Denn auch, wenn die Wissenschaft sich in viele Bereichen uneinig über die Entstehung der Liebe ist, eines weiß sie ganz sicher: Nur in der Kunst und in unserem subjektiven Erleben scheint die Liebe eine Herzensangelegenheit zu sein. Denn der eigentliche Ort des romantischen Geschehens macht unser Gehirn aus.

Liebe – die „Rosa-Rote-Brille“

In einer Studie wurden die Gehirne schwer Verliebter mittels funktioneller Magnetresonanztomografie unter die Lupe genommen. Als ihnen Bilder ihrer geliebten Menschen gezeigt wurden, sprang bei jenen vor allem das limbische Belohnungssystem an… 

Manche Areale fuhren ihre Tätigkeit nach unten – der präfrontale Cortex, welcher unter anderem für rationale Entscheidungen wichtig ist. Außerdem drosselte ein Netzwerk um die temporo-​parietale Kreuzung seine Aktivität. Es ist normalerweise dafür zuständig, andere Menschen sozial einzuschätzen.

Heißt das, die „Rosa-Rote-Brille?“ existiert tatsächlich? Ist Liebe ein Belohnungssystem abseits jeder Vernunft?

Die wissenschaftliche Liebe

Wie wir gelernt haben, werden innerhalb der Liebe Hirnareale, die mit Euphorie, Belohnung und Motivation in Verbindung gebracht werden, entfacht. Alle, die schon einmal verliebt waren, wissen, denke ich, dass sich das tatsächlich nach all diesen Glücksgefühlen anfühlt.

Wir wissen also, dass unser Gehirn viel mehr eine Rolle in der Liebe spielt als unser Herz. Doch kommt die Liebe vom Gehirn allein?

An dieser Stelle kann ich nicht mehr für 100%-ige wissenschaftliche Richtigkeit in diesem Artikel garantieren. Genau wie Wissenschaftler*innen auch, können wir aber gemeinsam Vermutungen anlegen.

Ich habe mal gelernt, dass unser Gehirn 90% seiner Informationen über den Vagusnerv von den Darmbakterien bekommt. 90%! Wie unwahrscheinlich ist es da, dass nicht auch die Liebe aus dem Bauch kommt? Das, was wir ohnehin immer fühlen, wenn wir unsere Traumpartnerin oder unseren Traumpartner sehen? Ist die Liebe wohl doch weniger Kopfsache und liegt ganz woanders?

Ich hatte mal eine Bio-Lehrerin, die sagte, beim Verliebtsein würde sich Blut aus dem Darm entziehen… Naja, das ist wohl der „romantische Blick“ der Bio-Lehrkräfte auf die Liebe. Mir wurde jedenfalls schlecht. Wenn aber sich dem Darm nicht nur Blut entzieht, sondern sogar tatsächlich die Liebe zuerst aus dem Darm kommt, könnte das zu sehr unterhaltsamen Gesprächen mit Euren Liebsten führen.

Haut doch gerne mal gegenüber Eurer Partnerin oder Eurem Partner raus „Wenn ich dich sehe, entzieht sich mir das Blut aus dem Darm“ oder „Ich liebe Dich von ganzem Darm“. Das sorgt bestimmt für die ein oder andere lustige Auseinandersetzung.

Was meint ihr?

Wie würden Shakespeare, Goethe und alle Liebes-Fanatiker*innen auf die Darmbakterien-Theorie reagieren? Besteht die Liebe noch aus mehr als nur Hormonen?

Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Bis dahin: Bleibt gesund und genießt den Tag!

Eure Lilly


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