Felix‘ Mental Health – Reise

Hallo, Ihr Lieben Andersleudz!

Felix hier und ich will euch meine Mental Health – Reise erzählen.

Zuerst sollte ich erwähnen, dass ich ADHSler bin. Warum das relevant ist? Durch die Dopaminunterversorgung, die damit einhergeht, ist ein häufiges Symptom, was auftreten kann, depressive Episoden/Depressionen. Und auch ich war leider nicht davor verschont. Ich bin leider schon öfters in meinem Leben in solchen Episoden gewesen. Doch heute möchte ich über die düsterste berichten.

ACHTUNG AB JETZT EINE TRIGGERWARNUNG:

SELBSTVERLETZUNG UND SUIZID.

Mit 16 Jahren fiel ich wieder in eine depressive Episode und diese war auch so heftig, dass ich zum Facharzt gegangen bin und sogar für 2 Wochen krankgeschrieben wurde. Der Arzt vor Ort meinte zwar, dass ich nicht aktiv suizidal bin, ich aber wohl eine Therapie suchen solle. Er sagte meinen Eltern aber, dass ich das alleine tun soll, ohne Hilfe von ihnen.

Ich hab mir keine Therapie gesucht (unguterweise). Ich hab aber leider die falsche Lektion gelernt und einfach mit niemandem mehr darüber, wie schlecht es mir eigentlich wirklich geht, geredet. Und so hatte ich gute und schlechte Phasen in meinem Leben, bis es eines Tages eine Situation gab, die ein Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Ich hatte mich mit wem gestritten und der Streit war so schlimm, dass ich dachte, es gäbe keine Möglichkeit, dass ich glücklich werden könnte. Und ich war alleine zuhause. Dieser Streit hat mich so überfordert, dass ich mir das Leben nehmen wollte. Und ich hab es auch versucht. Ich wollte mich selbst vergiften und damit sterben. Ich habe eine bedenkliche Menge eines Medikaments zu mir genommen und sie mit Alkohol vermischt. Es war Gott sei
Dank zu wenig der Medizin, sodass ich es überlebt habe. Nach ca. einer halben Stunde habe ich bemerkt, was ich da gemacht habe. Panisch habe ich gegoogelt, wie viel des Medikaments mich tötet und ich habe erfahren, dass ich noch nicht einmal eine Vergiftung, geschweige denn eine tödliche Menge zu mir nahm. Und dann gab es den Moment der Realisierung:

Ich war gerade bereit, mein Leben wegzuwerfen. Ich habe zwar zu wenig genommen, aber ich war bereit, mein Leben zu beenden. Ich habe wirklich gewollt, nicht mehr zu existieren. Und das war das gruseligste Gefühl, das ich je hatte.

Ich hab das auch bis heute kaum jemandem erzählt.

Mir ging es die nächsten 2 Tage körperlich echt schlecht, aber ich wusste, dass ich leben will. Ich wollte mich nie wieder so fühlen. Der Streit ließ sich auch lösen und meine Hoffnungslosigkeit, die ich gefühlt habe, war eigentlich unbegründet.

Doch was habe ich aus dieser Situation gelernt?

Nach einem Tief kommt ein Hoch. Wenn ich jemals wieder so depressiv werde, suche ich mir sofort Hilfe.

Und am wichtigsten: Das Leben ist zu schön, um es einfach wegzuwerfen!

Also ihr Lieben:

Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Nur weil man mentale Krankheiten nicht sehen kann, heißt das nicht, dass sie nicht extrem gefährlich sind oder weniger medizinische Aufmerksamkeit bedürfen. Sprecht mit euren Liebsten und holt euch Hilfe. Ihr seid nicht allein und ihr seid sehr geliebt.

Euer Felix

Lennis Dohlich

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